Fragen und Antworten zum Faszientraining
Faszien sind bindegewebeartige Häute, die uns als Ganzkörpernetzwerk von Kopf bis Fuß durchziehen.
Sie sind bei jeder Bewegung beteiligt, bilden zugresistente Seile wie die Achillessehne, schützende Gelenkkapseln und geben den Rückenmuskeln als Spannungsnetzwerk Halt und Stabilität.
Zahlreiche Bewegungsabläufe sind ohne die Fähigkeit der Faszien zur Kraftübertragung, zur elastischen Rückfederung oder flexiblen Vorspannung gar nicht denkbar - u. a. Laufen und Hüpfen, Hangeln und Hocken oder Schleudern und Werfen.
Weil es sich bei den meisten Sportverletzungen nicht um Verletzungen der Muskulatur, sondern um beschädigte Strukturen des Bindegewebes, wie Bänder, Sehnen oder Gelenkkapseln handelt, ist es für Sportler, aber auch für alle anderen gesundheitsbewussten "Bewegungsmenschen" von größter Bedeutung und Wichtigkeit, das fasziale Netzwerk zu trainieren.
Denn nur wenn das Fasernetz der Faszien intakt, also hochelastisch, geschmeidig und belastbar ist, ist eine körpereigene Verletzungsprophylaxe garantiert und körperliche Höchstleistung abrufbar.
Mit federnden bzw. springenden Bewegungen (Rebound Elasticity) trainieren wir den Katapult-Mechanismus, der uns einen erheblichen Teil der Bewegungsenergie liefert und regen die elastische Speicherfähigkeit der Faszien an.
Unsere Körperwahrnehmung wird durch bewusstes Verfeinern von Bewegungsabläufe (Sensory Refinement) verbessert. Das Dehnen langer Muskelketten (Fascial Stretch) fördert unsere Beweglichkeit und aktiviert die myofaszialen Leitbahnen.
Zuletzt lösen wir durch die Selbstmassage mit Rollen und Bällen Verklebungen sowie Verspannungen (Fascial Release) und sorgen so für eine verbesserte Nährstoffversorgung unseres Fasziengewebes.
Alle, die sich und ihrem Körper etwas Gutes tun wollen und keine (akuten) pathologischen Befunde haben.